Die siebte Baustufe, die Endstufe, war schnell fertig gestellt und wurde am Donnerstag Abend noch erledigt. Nur ein Schönheitsfehler: die Leistung lässt sich nicht richtig reduzieren. Bei Verändern des entsprechenden Potis passiert über weite Strecken garnichts, kurz vor Anschlag reduziert sich die Leistung dann, allerdings wird das Signal auch extrem unsauber — wie ich mit meinem Oszi am Dummy-Load messen konnte. Eine diesbezügliche Rückfrage bei QRP-Project hat bisher noch keine Antwort ergeben, da Peter, DL2FI, von QRP-Project im Moment auf einer Tagung ist und erst am Montag wieder Zeit hat. Egal, zwischenzeitlich den Keyer aufgebaut. Einfache Übung, nur wenige Teile. Allerdings gibt es einige offene Fragen, wie der Keyer mit dem Transceiver integriert werden sollte. Ein paar Fragen wurden von Peter bereits beantwortet, ein paar andere Dinge waren noch unklar.
Egal, einfach schon mal mit dem Gehäuse angefangen. Leider hab ich‘s am Wochenende bei meiner Mutter nicht hinbekommen, daher muss ich jetzt mit Behelfsmitteln in meinem Arbeitszimmer arbeiten — von Hand mit Akku-Schrauber. Na ja, Passbohrungen sind es nicht gerade geworden, aber für diese Zwecke reicht es. Die Antennenbuchse möglichst nahe am entsprechenden Kontaktpunkt auf der Platine platziert um die Verbindung kurz zu halten, Leistungstransistor an der Rückwand festschrauben (die Schrauben fehlten im Bausatz, aber der Modellbauhändler meines Vertrauens in Buchholz konnte mir weiterhelfen), Buchse für Stromversorgung irgendwo in die Mitte für kurze und freie Wege. Da das Gehäuse über die Antennenbuchse bereits an Masse liegt und die Strombuchse ebenfalls an Masse liegt, habe ich nur den Pluspol mit der Platine verbunden. Nach dem Festschrauben der Rückwand und dem Fertigstellen der gesamten Verbindungen ist die Platine im Gehäuse fixiert.
An der Vorderseite sind die Buchsen für Kopfhörer und Morsetaste, das Keyer-Poti mit dranhängendem Keyer, der Taster zur Programmierung des Keyers sowie das 10-Gang Abstimmpoti zu befestigen. Eigentlich nicht weiter tragisch, reine Fleißarbeit, die nur ein wenig Sorgfalt erfordert. Auch hier können diverse Masseverbindungen eingespart werden. Über die Buchse der Morsetaste ist der Keyer mit Masse verbunden. Auf Anraten von Peter sollte die Stromversorgung aus Gründen der Stromökonomie an eine der geregelten Spannungen des Transceivers angeschlossen werden. Ich habe mich an die geregelte 6V Versorgung, genau genommen die Anoder der Diode D4 gehängt. Die Diode ist flach eingebaut und von oben gut zu erreichen, so dass im eingebauten Zustand hier gefahrlos gelötet werden kann. Für die Tastung braucht ebenfalls nur eine Leitung vom Keyer an den Punkt 5 gezogen werden, gemeinsame Masse ist ja bereits hergestellt.
Der einzig offene Punkt ist noch, wo das Morsesignal vom Keyer in den NF-Kreis eingespeist werden sollte. Der Transceiver braucht das eigentlich nicht, da Miss Mosquita einen Mithörton generiert, aber für die Programmierung des Keyers ist das erforderlich. Egal, einfach nur zum Testen geht es auch ohne.
Alle Verbindungen sind hergestellt, alles montiert, jetzt noch eine genaue Sichtprüfung, Schüttelprüfung (Nichts lose? Keine Drahtreste oder änliches?), dann Kopfhörer und Dummy-Load angeschlossen und Spannung ein … komisch, nichts zu hören. Aha, Kopfhörerbuchse falsch angeschlossen. Der Fehler ist schnell behoben, jetzt hört man das Eigenrauschen des Empfängers. Morsetaste rein, ausprobiert … funktioniert einwandfrei. Signal kurz mit dem Oszi überprüft … ebenfalls einwandfrei und gute 5 Watt stark.
Jetzt kommt die Probe auf‘s Exempel, raus in die Kälte und Miss Mosquita mit meinem ZM-4 Match (ebenfalls von QRP-Project) an meinen Behelfsdipol … und da sind die ersten Signale, laut und stark. Kurz übers Band gedreht … WOW, die Berichte haben nicht gelogen. Der Empfänger ist klasse. Leider sind meine CW-Künste noch nicht soweit, dass ich mich traue, ein QSO zu fahren, na ja, kommt auch noch.
Auf jeden Fall ist Miss Mosquita bis hier hin ein voller Erfolg, auch wenn die Dokumentation gegen Ende ein wenig schwächer wird. Jetzt kommen nur noch ein paar Feinheiten, und dann muss ich fleißig CW üben!
Hi,
jetzt habe ich dann doch deinen Erfahrungsbericht hier auf dieser Seite gefunden, nachdem ich in deinem (vermutlich alten) Blog schon den Teil 1 gefunden hatte aber die anderen Teile nicht sah…
Daher hier nochmal die Frage, wie inzwischen die Erfahrungen mit der Mosquita so sind? Ich habe diese auch im Verlauf der vergangenen Woche aufgebaut und bin gestern mit den ersten QSOs gestartet. Verbindungen in den Mittelmeerraum (Italien und Kroatien – Hier EU-170) waren angesagt.
Was den Aufbau des Bausatzes angeht, kann ich dich bestätigen: Alles läuft eigentlich sehr reibungslos ab – dank vorzüglicher Dokumentation 🙂
Also, 73 und vielleicht hört man sich mal auf den Bändern!
Kim
DG9VH
Hallo Kim,
vielen Dank für Deinen Eintrag und Glückwunsch zur laufenden Miss Mosquita!
Gut, das Du diese Seite gefunden hast, die andere Seite wollet ich nämlich demnächst komplett auflösen. Ich hatte auf der anderen Seite auch schon geantwortet, aber hier noch einmal ein paar Worte zur praktischen Erfahrung:
Leider bin ich nicht so der CW Crack und habe deswegen immer etwas Hemmungen, mich mit den High Speed Gurus anzulegen und meine praktischen Erfahrungen halten sich deswegen leider etwas in Grenzen. Aber unterm Strich würde ich sagen, ein ganz nettes Gerät, das allerdings Potenzial zur Verbesserung hat. Wenn ich die Mosquita beispielsweise mit dem Youkits HB-1B vergleiche, der vom Aufbau her (vom DDS mal abgesehen) ähnlich einfach aufgebaut ist, dann ist das Youkits Gerät im Hörempfinden deutlich besser. Ich fand auch die Abstimmung des Oszillators in der Mosquita etwas merkwürdig (verschieben der Wicklungen auf dem Ringkern, bis die Frequenz passt). Das Problem stellt sich jetzt – vor kurzem habe ich die Mosquita mal wieder in Betrieb genommen und musste feststellen, dass der Frequenzbereich sich um 6 kHz nach oben verschoben hat. Keine Ahnung warum. Leider lässt sich das jetzt nicht mehr justieren, ich muss also den Ringkern auslöten, neu wickeln, und wieder einbauen. Mal sehen, ob mich mir das antue.
Aber, ich will nicht alles schlecht reden, es ist ein netter Bausatz zum Einstieg und kostet dabei nicht die Welt.
Viel Spaß auf den Bändern und ich werde mal Ausschau nach Dir halten (wenn ich in zwei Wochen wieder aus Singapur zurück bin).
Viele Grüße
vy 73 de Jens, DJ2UM